Was kommt euch in den Kopf, wenn ihr an die Elster denkt? Diebisch? Singvogel-Schreck?
Den Ruf als „diebischen Langfinger“ erhielt sie wohl aufgrund ihrer äußerst hohen Intelligenz. Der IQ der Elster ist mit dem eines Menschenaffen vergleichbar. Für ihren Nestbau kann von dem schlauen Rabenvogel schon einmal ein Draht verbaut werden, aber das gezielte Stehlen von glitzernden Gegenständen konnte ihr nie nachgewiesen werden.
Auch ihr Ruf, für den Bestandrückgang kleiner Singvogelarten verantwortlich zu sein, ist unbegründet. Zwar fressen Elstern auch Vogeleier, doch in zu geringem Ausmaß, um für den Rückgang der Singvogelbestände verantwortlich zu sein. Elstern sind in Bezug auf ihre Nahrung Opportunisten und damit nicht wählerisch. Sie fressen Regenwürmer, Insekten, Spinnen, Beeren, Sämereien, Früchte, kleine Wirbeltiere, Eier und im Winter auch Abfälle oder Aas.
Häufig hören wir derzeit Appelle, dass Jungvögel nicht „entführt“ werden sollen. Auch junge Elstern, die noch nicht richtig fliegen können, landen durch Unwissenheit vieler Menschen zu oft in Auffangstationen. Auf dem Boden sitzend und rufend sind sie trotzdem in der Regel nicht allein und ihre Eltern suchen gerade nur z.B. nach Nahrung. Also überstürzt nichts und beobachtet die Jungvögel zunächst eine lange Zeit aus der Ferne.
Habt ihr eine Elster bei euch in der Nähe? Beobachtet sie doch mal genauer! Ihr werdet feststellen, dass sie ihr Umfeld (andere Vögel und auch uns Menschen) immer im Blick hat. Werfen wir etwas Essbares weg und sie beobachtet uns, wird es im Anschluss gleich inspiziert.
Und wie singt die Elster? Die Elster gehört zwar zu den Singvögeln, aber ein großes Talent hierfür hat sie nicht. Ihr Ruf ähnelt dem Geräusch einer halbvollen, geschüttelten Streichholzschachtel. Hört mal genau hin…!